
14. April 2021: Heller und Vogel von Pro City Göttingen sehen sich nicht als Auto-Enthusiasten
Beide können sich durchaus Beschränkungen des Autoverkehrs vorstellen, wenn attraktive Alternativen geschaffen werden, also ein dichterer Bustakt und mehr Stellplätze für Fahrräder. Sie ärgern sich über Kommunalpolitik und Stadtverwaltung, die sie für wenig entscheidungsfreudig halten. Heller: „Wir haben immer wieder Vorschläge gemacht, die leider nicht zur Entscheidung in den politischen Gremien vorgedrungen sind.“
Heller und Vogel repräsentieren zwei wichtige Standbeine der Innenstadt: Den Handel und die Gastronomie. Persönlich sind sie mit ihren Betrieben (Bettengeschäft und Cafe Bar Esprit) recht gut durch die Corona-Krise gekommen, hoffen aber natürlich auf eine greifbar bessere Zukunft ohne Hin und Her. Robert Vogel: „Ich möchte dann wieder aufmachen, wenn sich die Situation mehr geklärt hat.“ Eine Eröffnung, dem kurz danach die erneute Schließung drohe, könnte er wirtschaftlich nicht tragen.
Die Einrichtung eines innerstädtischen Quartiersmanagements (neudeutsch: Business Improvement District BID) sehe ich wie Pro City als eine überlegendswerte Sache an, bei der die Immobilienbesitzer einbezogen würden. Ein BID muss auf Landesebene ermöglicht und in der Stadt umgesetzt werden. Mit Behörden und Vorschriften haben beide ihre Erfahrungen gemacht. Die sind aber keineswegs nur negativ. Lobend erwähnen sie die Arbeitsagentur im Zusammenhang mit der zügigen Bearbeitung von Anträgen auf Kurzarbeitergeld. (gaf)