
1. Juli 2021: Respekt für diesen Einsatz!
Menschen von Null bis annähernd 80 Jahren leben dort. Eine enorme Bandbreite, die viele Bedürfnisse hat. Ganz besonders wichtig ist die medizinische Betreuung der Menschen, die oftmals monatelang auf der Flucht waren, ohne jede ärztliche Hilfe. Diese menschlichen Schicksale hatte ich selbst oft erlebt, wenn ich ehrenamtlich bei der ärztlichen Versorgung von Geflüchteten geholfen habe. Bettina Briesemeiste und ihr Team leisten eine vielseitige und fordernde Arbeit, für die ich großen Respekt empfinde. Aber was sie auch betonte: Trotz der Belastungen und trotz der belastenden Erfahrungen macht es auch Spaß. „99 Prozent sind nett.“ Ein einfacher und doch wichtiger Satz. Und auch das hat mir gefallen: „Man muss in Göttingen keine Angst vor Rechten haben.“ Es tut gut, das zu hören.
Wir haben viele offene Fragen für die Migrationsarbeit angesprochen – schlussendlich beantworten können wir sie natürlich an so einem Abend nicht. Wie könnte ein gutes Einwanderungsgesetz für Deutschland aussehen? Wie kann der Übergang vom Wohnheim in ein „normales“ Leben am besten gestaltet werden? Einig waren wir uns, dass die freie Wohlfahrtspflege unverzichtbar ist, auch für diese gesellschaftlich so wichtige Aufgabe. Ich werde mich in Berlin dafür einsetzen, dass diese Einsicht nicht vergessen wird.
Herzlichst
Euer Dr. Andreas Philippi