In der Gesundheitspolitik habe ich die Vision, dass weniger Menschen an Zivilisationskrankheiten leiden, sie gesünder, zufriedener und länger leben. Prävention statt Intervention! Gesundheit und Pflege müssen als Teile der Daseinsvorsorge für alle bezahlbar sein.

Mit Rückendeckung aus Bund und Land müssen wir den Ausbau der Universitätsmedizin Göttingen voranbringen. Dabei geht es mir nicht nur um funktionsfähige Gebäude, sondern auch um die Vernetzung mit den Gesundheitseinrichtungen im Umland, in Herzberg und Münden genauso wie in Duderstadt, etwa bei Ausbildung und Telemedizin.

Wer gesund lebt, der will sich auch gesund ernähren. Probekäufe bei den Discountern haben in fünf europäischen Ländern ergeben: 51 Prozent der Hähnchenfleischproben sind mit resistenten Keimen belastet. 35 Prozent der untersuchten Hähnchen war mit Keimen belastet, die gegen sogenannte Reserve-Antibiotika resistent sind. Auf diese Notfall-Antibiotika sind kranke Menschen angewiesen, wenn andere Medikamente versagen. Deshalb sage ich: Wir brauchen klare Beschränkungen bei der Verwendung solcher Substanzen in der Landwirtschaft. >>>Mehr zu Thema hier.

Anna Tichy
Dieses Foto zeigt mich im Sommer 2019 bei der Freisprechung von medizinischen Fachangestellten in der Universitätsaula Göttingen. In der Mitte steht Anna Tichy. Sie ist unter 83 Absolventen die Jahrgangsbeste. Ihre Ausbildung absolvierte sie im Medizinischen Versorgungszentrum Herzberg, also in meiner Praxis. Ich bin stolz auf diese Leistung, Ausbildungsleiterin Gabriele Grütz gratuliert.

Die Ausbildung von Fachkräften ist eine dauerhafte Aufgabe, ganz besonders in Gesundheit und Pflege. Der Erfolg hat gleich zwei Seiten: Attraktive Arbeitsplätze halten gute Fachkräfte in der Region. Gleichzeitig werden flächendeckende Dienstleistungen für die Bevölkerung gewährleistet, die Südniedersachsen in der Konkurrenz der Regionen bestehen lassen. Ohne den Leuchtturm Unimedizin Göttingen stände die Fläche deutlich schlechter da.

Am Anfang des Jahres hat der Landkreis Göttingen deshalb ein Programm aufgelegt, das den Hebammenberuf stärken soll. Das war meine Initiative.

Die Corona-Pandemie hat den gesamten Betrieb der Universität und der anderen wissenschaftlichen Einrichtungen grundlegend durcheinandergewirbelt. Neben der finanziell angespannten Situation vieler Studierender etwa durch Wegfall von Jobs spielt die grundlegende Umorganisation des Bildungsbetriebs eine zentrale Rolle. Wie werden Vorlesungen und Seminare "nach Corona" organisiert? Welche Ausstattung benötigen die Institute, um Hybrid-Veranstaltungen erfolgreich durchzuführen? Der Bund muss dazu beitragen, dass die Länder ihre Aufgaben erfüllen können.

Eine Daueraufgabe ist die Erstellung bedarfsgerechten Wohnraums. In der Stadt Göttingen sind dies Wohnheimplätze und zentral gelegene Appartements. Außerhalb benötigen wir mehr Anreize für die Aufwertung von Ortskernen und eine bessere Erreichbarkeit, etwa mit einem VSN-Studiticket.